Dienstag, 26. Dezember 2023

Kultur des Friedens

 


von J Michael Heynen



Während das diesjährige #Weihnachten mit weiterer Gewalt und #Kriegen konfrontiert ist, wird begreifbar, dass die #Welt nach Phasen der Befriedung sich wieder weiter weg von einer 'Kultur des Friedens' entfernt. Dies gilt umso mehr global: Es existiert weder eine sog. #Weltordnung noch eine #Friedenskultur, die die #Menschenwürde wahrt. Im Gegenteil: Konfliktherde und Militärtechnologie sowie die Unfähigkeit zu Gewaltverzicht und weitsichtig transformierendem Konfliktmanagement sind im Sinne menschheitsgefährdender Wirkmechanistik im zivilisatorischen Ausmass angekommen.


In der Tat: Die Menschheitsentwicklung ist im Anthropozän, also der weitegehenden Beherrschung des Planeten durch den Menschen angelangt, zugleich in eben die Menschheit gefährdendem Umfang. Diese Beherrschung bezieht sich nicht auf eine geistige Ebene, sondern - genau das ist das Problem - ausschließlich auf die Bio- und Geosphäre. Fragt sich also: Ist es menschliche Beschränkheit, um nicht zu sagen: Dummheit? Oder ist es fahrlässiges Hinnehmen einer eher unbegreiflichen Entwicklung? Oder ist es - ebenfallls nicht auszuschließen - schlichte langfristige Planung - mit welchem Ziel auch immer?!


Krieg und massive Gewalt sind wieder in die Mitte der Köpfe gerückt - von wem und für wen? Und müsste es nicht eigentlich das vollkommene Gegenteil sein? Außenminister/innen plappern von Krieg, von "gewinnen müssen" usw. Ist da selbst das Wort #Entspannung schon stöhrend? Warum haben wir (Staaten / Gesellschaften mit einer #fdGO freiheitlich-demokratischen Grundordnung) es nicht geschafft, aus der Entspannung in eine nachhaltig etablierte Kultur des Friedens als zentralem Weltmassstab internationaler Politik zu finden? Warum fallen ganze Systeme immer wieder zurück ins noch so nahe 20. Jahrhundert? Warum schafft es nicht wenigstens #Europa - die viel beschworene wie unfähige Friedensmacht -, das "Europäische Haus" (Gorbatschow) in Ordnung zu bringen? Ist das so schwer? Was braucht es dafür?


Ein Ausweg? Solange Staatlichkeit das Hauptgepräge internationaler Beziehungen bildet, werden (auch demokratisch verfasste) Staaten immer wieder zu absolutistischem außenpolitischem Regieren / Reagieren tendieren und die zentralen transformativ lösenden Prozesse und menschheitlchen Entwicklungen nicht mehr beherrschen. Monetäre, egoistische und geopolitische Interessen, der klassische Unterbau ohne reale Tragfähigkeit, sind massgebend. Jede neue Generation beginnt unhistorisch, so wiederholt sich Geschichte also doch - auch ohne überzeugende Gründe.


Ableitung / Erkenntnis: Eine Kultur des Friedens entsteht nur individuell, von Wissen, Gewissen, Ethik getragen, von Reflexion und innerer Selbst-Bestimmung geformt. Innen liegt also die Suprematie des Friedens, um im Äußeren Erfolg zu haben. So ist auf Dauer nur das Subjekt (!) Mensch Zentralperspektive internationaler Beziehungen, denn Staaten haben historisch versagt - oder anders gewendet: Wie lange wollen wir ihnen beim Üben noch zuschauen? Immer wieder blankes (ideologisch-religiöses) Politikversagen auf Kosten menschlichen Lebens? Genau da sind wir auch Weihnachten 2023 wieder angekommen und diskutieren weitere zusätzliche Kriegsrisiken. Reicht es nicht endlich?


Es ist am Menschen Selbst, innen beginnend eine Kultur des Friedens zu manifestieren. Alls weitere ist eher ein "Kinderspiel" - aber eben ohne Waffen und Pubertieren! - #Frieden ist nicht höher als Vernunft, Frieden ist durch #Vernunft!